Jan Enders
January 2021
Jan
Enders
,
Pflegekraft
Station C5 Urologie
Kreiskliniken Reutlingen GmbH
Reutlingen
,
Baden Württember
Germany

 

 

 

Jan comes into the room and booms: "Men - don't make yourself too at home here, don't you want to go home?" We often had pain because couldn't help but laugh at these sayings.
Es ist gar nicht so einfach, das in Worte zu fassen, was Jan da für die Männer auf der Station macht. Er hat eine ganz besondere Art einen Raum mit seiner Persönlichkeit zu füllen und auch eine schlechte Stimmung ins positive zu wandeln. Er kommt z.B. in den Raum, erfasst blitzschnell die Lage und dröhnt dann fröhlich: „Was los Männer – lasst Ihr etwa die Köpfe hängen?“ Im nächsten Moment beugt er sich zu mir herunter, zieht einen Stuhl heran und meint: „So – wir zwei müssen jetzt mal reden.“. Erstaunt blicke ich ihn an und versuche zu ergründen was jetzt wohl kommen mag. Meine Prostataektomie liegt zwei Tage zurück, die Pathologie lässt noch auf sich warten und ich bin erstmal nur froh, die OP hinter mich gebracht zu haben. Ich weiß zu dem Zeitpunkt, dass einer meiner Nervenstränge erhalten werden konnte, was mir eine 20-40% Chance auf meine Potenz lässt – und das mit 47 Jahren. Außerdem steht da die Inkontinenz im Raum und überhaupt – was kommt bei den Gewebeproben raus. Ich habe mich sehr ausführlich vor der OP informiert und kenne Risiken, Chancen und Statistiken. All das ist mir aber in dem Moment nicht so wichtig, da es erstmal nur darum geht den nächsten Schritt zu tun, etwas zu essen, oder vielleicht alleine ins Bad zu kommen. Jan sitzt mir also gegenüber. Er schaut mich ruhig an und erklärt mir kurz und präzise, wie es weitergeht: „Morgen können Sie schon alleine ins Bad“. Übermorgen bringen wir ihren Darm wieder in Gang und dann können sie duschen, raus hier und ihre Familie treffen!“. (Besuche waren am Tag vor meinem Einchecken wegen Corona untersagt worden – meine Frau und meinen 3-jährigen sah ich nur per Videotelefonie). Neuer Mut durchströmt mich. Die nächsten Worte bauen mich weiter auf: „Machen Sie sich mal keine Sorge wegen der Inkontinenz, das bekomme sie schnell hin…“ An einem anderen Abend, mein Zimmernachbar und ich tranken zum Vesper genüsslich eine Flasche Bier. Im Anschluss noch einen selbst gebrühten Kaffee (ich hatte mein Kaffee-Reiseset dabei) kommt Jan ins Zimmer und dröhnt: „Männer – richtet Euch hier bloß nicht zu häuslich ein, wollt Ihr denn nicht mehr nach Hause?“ Wir hatten oft Schmerzen, weil sich das Lachen einfach nicht verkneifen ließ bei diesen Sprüchen. Aber auf der anderen Seite wird einem genau im richtigen Moment die ernsthafte Aufmerksamkeit zuteil, die man in diesem Moment braucht. Toll – ich wünsche Pfleger Jan alles Gute auf seinem weiteren Weg und hoffe dass er sich diese Eigenschaften bei der zunehmend schwierigen Pflegesituation weiter erhalten kann.

Translated using Google:

It's not that easy to put into words what Jan does for the men on the ward. He has a very special way of filling a room with his personality and turning a bad mood into a positive one. For example, he comes into the room, quickly grasps the situation, and then booms happily: "What's the matter men - are you hanging your heads?" The next moment he bends down to me, pulls up a chair, and says: "So - we two have to talk now.” I look at him in amazement and try to fathom what might come next. It's been two days since my prostatectomy, the pathology is still a long way off and for now I'm just happy to have the surgery behind me. I knew at the time that one of my nerve cords could be preserved, which gives me a 20-40% chance of my potency - and that at the age of 47. In addition, there is incontinence in the room and in general - what comes out of the tissue samples. I informed myself in great detail before the operation and know the risks, opportunities and statistics. But all of that is not so important to me at the moment, because it's just about taking the next step, eating something, or maybe going to the bathroom alone. So Jan is sitting across from me. He looks at me calmly and explains briefly and precisely how to proceed: "Tomorrow you can go to the bathroom by yourself". The day after tomorrow we'll get your bowels moving again and then you can shower, get out and meet your family!”. (Visits had been banned the day before I checked in due to Corona - I only saw my wife and 3 year old via video call). New courage flows through me. The next words keep me going: "Don't worry about the incontinence, you'll fix it quickly..." Another evening, my roommate and I drank a bottle of beer with relish for a snack. After a coffee that he brewed himself (I had my coffee travel set with me), Jan comes into the room and booms: "Men - don't make yourself too at home here, don't you want to go home?" We often had pain because couldn't help but laugh at these sayings. But on the other hand, you get the serious attention you need at just the right moment. Great - I wish caregiver Jan all the best on his further path and hope that he can continue to maintain these qualities in the increasingly difficult care situation.